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Der BKV-Bezirk I - Oberbayern
Prof.Dr.Dr.hc mult.Heinz Schilcher BKV Präsident 1979-1983

Er nennt sich selbst den „ersten Grünen“ – und schuld daran war der Kanusport. „Grün“ ist er trotz hoher ämter und
Würden stets geblieben und hat sich in beiden Fällen achtbare Verdienste erworben. Am 21. Februar 2010 wurde er 80:
Prof.Dr.Dr.hc mult. Heinz Schilcher, im Kanusport einfach nur beim Vornamen genannt. Seine Titel sind den meisten
unbekannt geblieben, und auch seinen Titel als „Kräuterpapst“ ordneten viele nicht „ihrem“ Heinz aus der Kanuszene zu.
1942 begann er in seiner Heimatstadt Neuburg mit dem Kanusport – damals fühlte er sich noch stärker dem Kanuslalom
verbunden. Das Studium brachte ihn nach München, wo er die Kanurennmannschaft der TGM verstärkte. Drei Jahre ging er für
die Nationalmannschaft im Wildwasserrennsport an den Start. Im Winter frönte er seiner zweiten sportlichen Leidenschaft,
dem Ski fahren, und kombinierte beides: Bei Ski-Kanu-Kombinationsrennen legte er auch im Riesentorlauf häufig Bestzeiten
vor. Bis heute besitzt Schilcher die Kampfrichterausweise für Kanuslalom, Wildwasserrennsport und Kanurennsport.
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Gleichzeitig engagierte er sich im Ehrenamt: Sportwart, Wildwassertrainer bei der TGM, im Bayerischen Kanu-Verband von 1967 bis
1969 Ressortleiter Wildwasserrennsport, von 1973 bis 1979 Vizepräsident – damals noch „2. Vorsitzender“ - und schließlich von 1979
bis 1983 Präsident. Seine Berufung als Professor an die FU Berlin war für ihn Anlass, das Präsidentenamt abzugeben. Zehn Jahre
später bewarb er sich erneut um das höchste Amt im BKV, war sich nach verlorener Wahl dann aber nicht zu schade, mit ungebrochenem
Engagement für die nächsten vier Jahre das Ressort Umwelt und Gewässer zu leiten.
Die Umwelt lag Heinz Schilcher schon früh am Herzen. Bereits in jungen Jahren kämpfte er gegen den Donauausbau. Seine offensive
Informationspolitik zur Problematik Kanusport und Umwelt überzeugte auch das Bayerische Staatsministerium des Innern, das dem BKV
1995 den Umweltpreis verlieh. Bei den Weltmeisterschaften im Wildwasserrennsport in Garmisch-Partenkirchen auf der Loisach setzte
er sich 1998 und 2003 aktiv in Sachen Vogel- und Umweltschutz mit ein, so wie er auch bei den Bayerischen Wanderfahrertreffen in
Königsdorf 1999 und 2005 sein Wissen bei naturkundlichen Führungen über Heilpflanzen einbrachte.
Den Heilpflanzen galt schon immer seine große Leidenschaft – auch über seinen Beruf hinaus. Er begründete die Phytotherapie und
wurde als national und international anerkannter Experte und Verfasser mehrerer Bücher auch durch Fernsehauftritte bei Dr. Antje
Kühnemann bekannt. Sein überdurchschnittliches Engagement wurde mit unterschiedlichen Auszeichnungen gewürdigt, u. a. als
Ehrenmitglied im Bayerischen Kanu-Verband, mit Umweltmedaillen und dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Trotz seines sportlichen Ehrgeizes und seiner hochkarätigen Würden und Ämter machte sich Heinz Schilcher schon früh als umgänglicher
Gaudibursch einen Namen und unterhielt seine Kameraden auf Regatten mit abendfüllendem Klavierspiel. Die Geselligkeit liebt er bis
heute – seinen (Kanu-) Freunden, aber auch seinem Einsatz für die Umwelt und den Kanusport ist er bis heute treu geblieben.
Text und Foto: Bayerischer Kanuverband
Bericht: Ilse Entner, 08/2010
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