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Archiv 2015

Wassersport, Naturschutz und Politik paddeln für 'Freie Salzach'!

Ostermiething/Burghausen, am 20. Juni 2015
Zahlreiche Paddler begleiten die Plätte mit Vertretern aus Politik und Naturschutz auf der Salzach von Tittmoning nach Burghausen. Ein weithin sichtbares Zeichen am bayerisch-österreichischen 'Problemfluss'. Eins ist allen klar, die Salzach gräbt sich aufgrund von fehlendem Schotternachschub immer tiefer in die Landschaft ein und muss saniert werden. Das Land Salzburg hat mit seiner Vision 'Naturpark Salzachauen' einen naturverträglichen Weg der Sanierung eingeschlagen. Die Salzach soll zwischen Salzburg und Oberndorf - Laufen an die Reste des ehemaligen Auwalds angebunden werden. Wo es räumlich möglich ist, soll wieder eine mehrarmige, bis zu 400 Meter breite Naturflusslandschaft wie vor 200 Jahren entstehen. Oberösterreich und Bayern sollen diesem Vorbild folgen. Die notwendige Flussbettsanierung muss auch hier sanft erfolgen, die OÖ Umweltanwaltschaft vertritt die 'Naturflussvariante', auch bei diesem weiter nördlich gelegenen Abschnitt soll die Salzach bis Ostermiething - Tittmoning aufgeweitet werden. Bayern und Oberösterreich haben nur diese eine Chance den 60 km langen Unterlauf des großen Voralpenflusses zu erhalten und damit auch gleichzeitig mehr Hochwassersicherheit zu schaffen. Die von Energiekonzernen gewünschten 'Sanierungsvarianten' würden sonst am Ende den Untergang der Salzach in einer Kraftwerkskette bedeuten.



LH Stv. Dr. Rössler präsentiert 'Naturpark Salzachauen' auf der Plätte © Flüsse voller Leben



2010 Naturpark Salzachauen Vision - Land Salzburg © Klaus Leidorf

8 Grad Celsius und Regen, nicht besonders einladend für eine Bootsfahrt, aber die Vertreter aus Politik und Naturschutz sind an Bord. Salzburgs Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler ist mit Bahn und Rad angereist, Naturschutzbund Österreich Präsident Roman Türk, Deutschlands Bundestagsabgeordnete Rita Hagl-Kehl von der parlamentarischen Gruppe 'Frei fließende Flüsse', die bayerische Landtagsabgeordnete Gisela Sengl, BUND Naturschutz Bayern Landesbeauftragter Richard Mergner sowie die Präsidenten der Kanu-Verbände Isa Winter-Brandt und Oliver Bungers. Die VIP-Plätte wird von vielen bunten Kanus und Kajaks eskortiert, auch ein Faltbootkapitän mit Regenschirm ist dabei. Nach einer Stunde flotter Strömung erreicht der nasse Konvoi Burghausen. Hier am Stadtplatz stellt der WWF mit seiner großen Wanderausstellung 'Mythos Wasserkraft' die Mär von der sauberen Wasserkraft in Frage. Staunende Kinder erleben im 'Flüsse voller Leben Zelt' die Wunder einer intakten Flusswelt.



Paddler begleiten die Plätte © Flüsse voller Leben

Hans Steindl, Erster Bürgermeister der Stadt Burghausen eröffnet die Kundgebung der in der ALS-'Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach' versammelten Naturschutz und Kanu-Verbände. Steindl, der schon als Bub das Jahrhunderthochwasser von 1954 erlebt hat, will mehr Raum für die Salzach und meinte '2 kürzlich modernisierte Innkraftwerke liefern jetzt ein Mehr an Strom, dass 10-mal den Kraftwerksprojekten an der Salzach entspricht! Modernisierung ja, Neubau nein'

Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler präsentiert den von der Vision zum Projekt gereiften 'Naturpark Salzachauen', 'Für 300 Hektar im ersten Abschnitt gibt es bereits Verträge, auch beim zweiten Abschnitt sind die Verhandlungen schon im Gange. Das eingereichte EU LIFE Förderungsprojekt steht kurz vor der Bewilligung und die Errichtung einer Auenwerkstatt ist fixiert. Gespräche mit bayerischen Gemeinden lassen großes Interesse für den Salzburger Weg erkennen.' meint Rössler und appelliert an die Nachbarn die Salzach als 'Kathedrale der Natur', gemeinsam für 'künftige Generationen zu bauen und zu erhalten'.

Naturschutzbund Österreich Präsident Roman Türk erklärt, 'dass sich der Naturschutzbund Österreich seit vielen Jahren für eine Renaturierung der Salzach einsetzt' und zitiert den in Fachkreisen bekannten Spruch 'Breitwasser statt Hochwasser'.

Die Vizepräsidentin des DKV Isa Winter-Brandt und der Präsident des BKV Oliver Bungers versichern, dass sie und ihre 200.000 paddelnden Mitglieder 'mit voller Kraft für die 'Freie Salzach' kämpfen werden'.






Schon vor mehr als10 Jahren wurde die untere Salzach von der Politik als künftiger 'Nationalpark Salzach' gehandelt. Die letzten Jahre aber war der Grenzfluss im Visier der Energiewirtschaft, mehrere Kraftwerksprojekte wollten das Wasser der Salzach. 14 Organisationen aus Österreich und Bayern, darunter Aktionsgemeinschaft Lebensraum Salzach, WWF, Naturschutzbund, Bird Life, Bund Naturschutz und Umweltdachverband haben sich vor 4 Jahren per Resolution 'für eine frei fließende Salzach im Unterlauf' ausgesprochen. Diese Gemeinschaft setzt sich seither für den Erhalt des Europaschutzgebietes, der Natura 2000 Abschnitte und des Vogelschutzgebietes an der Salzach ein - und damit für unseren Erholungsraum am letzten freien Voralpenfluss zwischen Österreich und Bayern.



Ankunft in Burghausen © Flüsse voller Leben



Ausstellung Mythos Wasserkraft in Burghausen © Flüsse voller Leben

Unterstützer der Aktion



Presseaussendung von Peter Feldhammer

Peter Feldhammer, Paddler Vertreter in der größten Gewässerschutz Plattform Österreichs - 'Flüsse voller Leben' betont: 'Wir Bootfahrer weigern uns die letzten natürlichen Flussstrecken den Profiten der Energie-Wirtschaft zu opfern. Mit innovativer Energiepolitik könnten wir den Mehrverbrauch an Strom - es geht um 1 % pro Jahr - ohne große Mühe auf 0% reduzieren.
Unsere Politiker haben das 'Land am Strome' falsch verstanden! Mit Sprüchen wie 'Wasser predigen und Wasserkraft beschließen' agieren sie wie ihre Urgroßväter vor 100 Jahren.
Ein herzliches Danke für ihre Mithilfe beim Bau der 'Kathedrale der Natur' an der Salzach!

Weitere Informationen finden Sie unter:


Fotos: Klaus Leidorf und Flüsse voller Leben
Zusammenstellung: Ilse Entner 06/2015
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