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Archiv 2011
3. Münchner Freestyle Meisterschaft
Regen? Kälte? Gute Stimmung!
Die Organisatoren der Münchner Freestyle Meisterschaft haben eigentlich einen bombensicheren Pakt mit
den Wiesenwirten geschlossen. Rotiert wird am ersten Oktoberfestsonntag und da haben die Festwirte Sonnenschein
und Wärme fest abonniert. Doch dieses Jahr hatten die Herrschaften offenbar nicht den richtigen Draht
zu Petrus - vielleicht war er auch einfach über den hohen Bierpreis erzürnt.

Von Tag zu Tag wurde die Wetterprognose für den entscheidenden Sonntag schlechter, zuletzt war von
ergiebigem Dauerregen mit möglichen Überflutungen bei maximal 12 bis 14 Grad die Rede. Letzte
Hoffnungen auf ein Einsehen des Himmels zerschlugen sich am Sonntagmorgen, als pünktlich zur Anmeldung
Dauerregen einsetzte, der sich zwischendurch zu wahren Sturzfluten steigern und bis zum Abend anhalten sollte.

Zumindest der Aufbau der Zelte an der Theo-Bock-Walze an der Münchner Floßgasse konnte aber noch
im Trockenen durchgezogen werden und auch fast alle der etwa 50 angemeldeten Teilnehmer holten sich
tatsächlich ihre Startnummer ab. Die wenigen Ausfälle wurden durch einige Nachmeldungen
schnell wieder kompensiert und fast pünktlich um 10 Uhr konnte Cheforganisator und Moderator Julian
Mihé die 3. Münchner Freestyle Meisterschaft mit den Vorläufen der Junioren eröffnen.
Bis zur Mittagspause folgte ein Heat auf den nächsten und nicht wenige Zuschauer verweilten trotz
Dauerregen länger an der Walze, um die spektakulären Moves zu bewundern.

Noch vor dem Essen folgte mit dem Gaudirennen einer der Höhepunkte der Münchner Freestyle
Meisterschaft. Dieses Jahr hatten die Organisatoren wie angekündigt das kameradschaftliche Gekloppe
um feinsinnigere Elemente ergänzt und so eine besonders teuflische Mixtur kredenzt. Die erste Aufgabe
bestand darin, nach dem traditionellen Le-Mans-Start wieder eine Badeente in einem der Kehrwasser am
sogenannten Sauloch zu schnappen. Die Enten waren dieses Jahr nummeriert, wobei jede Nummer in beiden
Kehrwasser je ein Mal vorhanden war. Nun galt es, den Paddler mit der gleichen Entennummer zu finden, die
Enten mittels eines Fadens aneinander zu binden und als Team über die Ziellinie an der Walze zu bringen.
Wobei es für die erste Mannschaft wie immer nur einen Trostpreis (dieses Jahr ein paar alte Sandalen)
gab und die tollen Sachpreise der Sponsoren erst unter den folgenden Teams in der Reihenfolge des Zieleinlaufs
verteilt wurden.

Die Zuschauer erwartete wie gewohnt ein sehenswertes Spektakel. Bereits beim Start mussten die Teilnehmer
dem nassen Untergrund Tribut zollen und schlitterten nahezu ungebremst den Booten beziehungsweise sogar dem
Wasser entgegen. Auch die Suche nach dem richtigen Entenpartner (oder der Partnerente) war ein lautstarkes
Schauspiel. Kurz vor dem Ziel aber stockte die Meute, offenbar wollte sich keiner dieses Jahr den Trostpreis
schnappen. Nur kurz war zu befürchten, dass sich der Bootsstau erst mit Einbruch der Dämmerung
auflösen würde, dann ergriffen einige Teams die Flucht nach vorne und wie gewohnt kugelten viele
Paddler grinsend auf einmal durch die Walze. Den Abschluss bildete ein Münchner Lokalmatador, der bei
der Partnervermittlung offenbar leer ausging und unterwegs auch noch sein Boot verloren hatte, aber tapfer
zwei Enten in der Hand hielt. Dieser Einsatz wurde mit der goldenen Ananas, dem zweiten Trostpreis belohnt.
Die anderen Gewinner erwarteten unter anderem ein Paddel von Kober, eine Spritzdecke von paddle-people und
viele weitere attraktive Sachpreise der Sponsoren.

Zur Stärkung standen nach der Preisverleihung bereits Leberkäse und Käsesemmeln bereit, bevor
es mit den Halbfinal- und Finalläufen weitergehen sollte. Bei mittlerweile gerade noch 10 Grad und
Dauerregen seit fast fünf Stunden entschieden sich die C1-Fahrer, die Juniorinnen und die Junioren unter
16 Jahren jedoch geschlossen dazu, die Ergebnisse der Vorläufe als Endergebnisse zu werten. Die
älteren Junioren zogen noch ihr Halbfinale durch, ehe auch sie sich der Kälte geschlagen gaben.
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Wahre Härte bewiesen neben den Herren vor allem die Damen. Obwohl die Damenklasse mit nur zwei
Teilnehmerinnen dieses Jahr (wohl aufgrund der gleichzeitig stattfindenden Kanumesse) dünn besetzt war,
stürzten sich Sandra Sebelin und Sandrina Hornhardt noch ein zweites Mal in die kühlen Fluten, um
die verdiente Siegerin zu ermitteln. Am Ende hatte Sandrina Hornhardt die Nase vorne und konnte ihre
Führung aus dem Vorlauf bestätigen.

Bei den Junioren und Herren hingegen kam es im Halbfinale und Finale zu einem munteren Favoritensterben.
Scheinbar sichere Anwärter auf das Siegerpodest oder gar den Titel fielen teilweise weit zurück,
während sich einige Paddler, die bestenfalls als Geheimfavoriten zählen konnten, ganz nach oben
kämpften. Als Abräumer des Tages erwies sich das Team des WSC Bayer Dormagen, das gleich drei
Goldmedaillen aus der Theo-Bock-Walze fischte. Bei den C1-Fahrern ging der erste Platz erwartungsgemäß
an Vizeweltmeister Philipp Hitzigrath vom Team Baden, bei den Juniorinnen an Julia Spaaij ebenfalls vom
Team Baden.

Bayerische Meisterschaft
Wie schon im Vorjahr zählte die Münchner Freestyle Meisterschaft zugleich auch als Bayerische
Meisterschaft. Die Meistertitel gingen dieses Jahr an Daniel Kazemi (Junioren), Anne Grüb (Juniorinnen),
Otto Armando (Herren) und Sandra Sebelin (Damen). Besonders spannend war die Entscheidung wieder bei den
Junioren, bei denen Daniel Kazemi zunächst nur knapp das Halbfinale erreichte. Janosch Plathner, der
in den Vorläufen noch Rang drei in der Gesamtwertung belegte, wurde im Halbfinale mehrmals aus der
Walze gespült und musste sich am Ende mit Rang drei der bayerischen Meisterschaft hinter Daniel Kazemi
und Patrick Feldl begnügen.

Daniel Kazemi
Trotz der widrigen Bedingungen gelang es den Organisatoren, die dritte Münchner Freestyle Meisterschaft
ohne größere Abstriche über die Bühne zu bringen. Lediglich der geplante
Team-Freestyle-Wettbewerb fiel dem nassen und kalten Wetter und dem engen Zeitplan zum Opfer. Doch das ist
keine Schande, war es doch laut Medienberichten der kälteste und nasseste erste Wiesnsonntag seit 30 Jahren.
In diesem Sinne hoffen wir auf eine sonnigere Zukunft der Münchner Freestyle Meisterschaft und bedanken
uns bei allen Teilnehmern fürs Kommen. Besonderer Dank gilt den Sponsoren Kober, Paddle-People, Fluid,
Kober, Wildmountain sowie Numismed und den Helfern, allen voran Chef-Organisator Julian Mihé, den
Backoffice-Managern Andreas Strüwing, Frederik Völkl und Matthias Breuel sowie den
Spezialeinsatzkräften Anett, Thimo, David, Uschi und Volker. Tausend Dank auch an Ingrid Schlott und
Helmut Wolff, alle Judges und Schreiber und an die Landeshauptstadt München, die den Wettkampf
ermöglicht.
Die vollständige Ergebnisliste findet ihr demnächst auf
www.freestyle-muc.de
Für das Organisationsteam
Matthias Breuel
Text: Matthias Breuel
Fotos: Matthias Breuel und Andreas Strüwing
weitere Fotos:
Bildergalerie
Bericht: Ilse Entner 10/2011
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