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Archiv 2006

Das 'Buch der Erinnerungen' oder was soll der Kram mit dem Fahrtenbuch

Die meisten Mitglieder unserer Abteilung Paddeln betreiben ihren Sport als Freizeitvergnügen und nicht als Wettkampf- oder Leistungssport. Dabei ist die Gemeinschaft mit gleichgesinnten und Freunden und die Betätigung in frischer Luft und freier Natur der wichtigste Grund für ihren Sport. Der andere Teil ist, sich an den Schwierigkeiten der Gewässer (vor allem beim Wildwasser) oder den Strapazen und Beschwernissen einer langen, anstrengenden Wandertour auf Großgewässern oder dem Meer zu messen. Beides macht den Reiz unseres geliebten Sports aus.

Diese gesunde Mischung wird aber in der heutigen Zeit der Rekorde und Höchstleistungen etwas geringschätzig als Wander- und/oder Breitensport bezeichnet.

Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) hat deshalb vor Jahren für seine Mitglieder einen Wettbewerb, ähnlich dem Leistungssportabzeichen eingeführt, der die Paddler und Kanuten anspornen soll, ihre sportlichen Aktivitäten zu dokumentieren und dafür auch geehrt und ausgezeichnet zu werden.

Das „Wandersportabzeichen des DKV“ gibt es in den 3 Stufen Bronze, Silber und Gold und natürlich auch für Schüler und Jugendliche in jeweils 2 Altersklassen.

Der Erwerb des Abzeichens in Bronze setzt beispielsweise den Nachweis von 600 gepaddelten Kilometern (Frauen 500 km) im Jahr voraus. Dabei muss mindestens eine Gemeinschaftsfahrt mit anderen Vereinen zusammen sein. Für Silber sind ohne Zeitvorgabe 4.000 km und 5 verschiedene Gemeinschaftsfahrten und für Gold 8.000 km und 10 verschiedene Gemeinschaftsfahrten nachzuweisen. Danach gibt es, wenn jeweils fünf „Bronze-Leistungen“ erfüllt wurden, die Sonderstufen Gold 5, Gold 10 usw.

Unser Sportkamerad Josef Schächner hat Gold 45 vor drei Jahren erhalten und ist jetzt mit seinen 80 Jahren bei "Gold 48".

Der Nachweis der gepaddelten Kilometer wird mit einem persönlichen „Fahrtenbuch“ geführt, in dem Datum, Flussstrecke, Kilometer und Begleiter und/oder besondere Vorkommnisse wie Pegelstände, Wetter, Kenterungen u.ä. eingetragen werden. Dieses Fahrtenbuch wird vom Vereinswanderwart jährlich abgestempelt und im Rahmen eines Vereinswettbewerbes auch dem Bayer. Kanu-Verband gemeldet.

Nach einer Rechenformel aus gepaddelten Kilometern, abgegebenen Fahrtenbüchern, erreichten Abzeichen und gemeldeten Vereinsmitgliedern ergibt sich eine Rangreihe der bayerischen Paddelsportvereine und -abteilungen. Unsere Abteilung im SVW erreichte beispielsweise 2005 mit 8524 gemeldeten km, 24 abgegebenen Fahrtenbüchern, 6 „Bronze“ und 97 Mitgliedern den 23. Platz unter 56 Vereinen.

Ein wesentlicher Bestandteil dieses Wanderfahrerbettbewerbs ist natürlich das persönliche Fahrtenbuch jedes Paddlers. Es ist ja nicht nur „Leistungsnachweis“ sondern auch ein Stück persönlicher Erinnerung an gemeinsame Fahrten mit Freunden, an unvergessliche Erlebnisse am Lagerfeuer oder kameradschaftliche Hilfe in oft schwierigen Situationen. Ich persönlich führe dies Aufzeichnungen schon seit ich 1960 zu paddeln begann und habe inzwischen das 10. Fahrtenbuch.

Neben dieser Erinnerungsfunktion hat aber das Fahrtenbuch noch eine weitere wichtige Aufgabe. Es dient auch als Beleg für den Nachweis einer vereinssportlichen Betätigung gegenüber der Sportversicherung des BLSV durch die ARAG-Versicherung.

Durch die Eintragung vor der Fahrt in das persönliche Fahrtenbuch wird aus dem reinen Privatvergnügen eine Sportausübung im Rahmen des Vereins. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Versicherung, denn der Versicherungsschutz ist nur gegeben, wenn es sich um eine Vereinsveranstaltung oder eine Tätigkeit im Auftrag des Vereins handelt.

Als Wanderwart kann ich deshalb nicht oft genug darauf hinweisen, wie wichtig, aber auch wie interessant und manchmal auch amüsant es ist, ein Fahrtenbuch zu führen.

Jeder von uns ist doch auch etwas stolz darauf was er leistet und was ihm an seiner Sportart Spaß macht.

Bericht und Fotos: Alfons Kettner, Wanderwart der Paddelabteilung des SVW Burghausen und Wanderwart des Bezirk Oberbayern.

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