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Kajaklehrgang für Sportler mit Körperbehinderung

Oberschleißheim. Der Kanusport ist auch für Menschen mit einer Körperbehinderung hervorragend geeignet. Erste Erfahrungen wurden bereits vereinzelt in den Vereinen gesammelt, aber so richtig wurde das Thema im Kanu-Verband bisher noch nicht angegangen. Das soll sich künftig ändern!

Die enge Zusammenarbeit von Bayerischem Kanu-Verband (BKV) und dem Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS) ist bereits besiegelt.

Nachdem der Deutsche Kanu-Verband im Mai einen ersten Lehrgang für Sportler mit einer Körperbehinderung durchführte, um Teilnehmer für die Weltmeisterschaft im Kanurennsport zu finden, ergänzten DKV, BKV und BVS Bayern das Angebot auf bayerischer Ebene. Karl Kaiser vom MTV München hatte professionell die organisatorische Arbeit vor Ort geleistet. Die Firmen Prijon, Robson sowie Veenendaal Schaumstoffe unterstützten den Lehrgang.

Sieben Rollstuhlfahrer und zwei "Fußgänger" aus ganz Deutschland nahmen an dem Wochenendlehrgang für Anfänger und Fortgeschrittene teil. Ziel für die Anfänger war es, in geeigneten Booten grundlegende Paddeltechniken zu erlernen und für sich den Kanusport als Freizeitmöglichkeit zu entdecken. Für Teilnehmer mit Vorkenntnissen standen die individuelle Technikverbesserung sowie das Ausprobieren unterschiedlicher Bootstypen im Mittelpunkt.



Mit großer Motivation gingen die Teilnehmer ans Werk. Nach einer theoretischen Einführung folgte die erste Praxiseinheit im Kajakzweier. Zunächst stand an Land die Vorbereitung der Sportgeräte an: Welches Kajak passt für mich? Wie erhalte ich eine stabile Sitzposition? Wer hat noch Schaumstoff zum Fitten? Toll, dass so viele nette Übungsleiter und Helfer da waren! Es gab für jeden Teilnehmer individuelle Unterstützung. Nach Trockenübungen zum Ein- und Aussteigen sowie zur Paddeltechnik fand die erste Trainingsfahrt auf der Olympiaregattastrecke statt.

Christine Plenge vom MTV München erklärte die richtige Paddeltechnik, dann ging es weiter mit der Praxis auf dem Wasser. Und da gab es viele individuelle Erfolge zu verbuchen: z. B. erste gemeisterte Einerfahrten im "Croco", im Cruiser sowie im Schülerboot - Emanuel, der trotz schwerer Bewegungsbeeinträchtigung im Bereich von Oberkörper und Armen in eine aktive Paddelbewegung hineinfand - Anna-Lena, die ins Polotraining hineinschnuppern durfte ...



Fotos über Materialanpassungen im Bereich von Bootssitzen wurden gezeigt und rege darüber diskutiert. Heiner Schlich (AWV Coburg) gewährte den Teilnehmern einen Blick über den Freizeitsport hinaus in aktuelle Entwicklungen des Kanurennsports für Sportler mit Körperbehinderung - schließlich stand im August in Posen die erste WM für Körperbehinderte an.

Entsprechend ihrer individuellen Möglichkeiten konnten die Sportler verschiedene Kajaks ausprobieren sowie die Paddeltechnik verbessern. Einige Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, eine erste Einführung in grundlegende Techniken für das Fahren in Spielbooten zu absolvieren.

Groß war die Freude, als der Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes, Thomas Konietzko, sowie Bruno Seidl vom BVS den Lehrgang besuchten und so ihr Engagement für den Behindertensport unterstrichen.

In der Abschlussbesprechung war man sich einig, dass der Lehrgang ein Erfolg war. Kanusport ist ein Gemeinschaftssport - auch mit einer Behinderung. Wichtig sind geeignete Angebote, und gemeinsam kann man unglaublich viel erreichen!



Christine Wilholm/Redaktion
Quelle: www.kanu-bayern.de

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